RenSolo
Die Frage, ob ich den Millennium Falcon pilotieren möchte, stellte ich mir 1984 nicht, als ich als Zwölfjähriger «Return of the Jedi» im Kino sah. Ich fand den X-Wing von Luke Skywalker viel cooler als den fliegenden Frisby des zynischen Han Solo. Und ich fand die Ewoks «süss»! Das dürfte aber dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass ich mir den Film unter anderem mit einer Schulfreundin ansah, deren Meinung mir damals vermutlich wichtig gewesen war…
Und ich muss auch gestehen, dass ich damals (noch) kein Star Wars Fan war. 1984 gab es nämlich einen anderen Harrison Ford-Helden, der mir gefiel: jener mit dem Hut und der Peitsche. Indiana Jones weckte bei mir die Faszination für Archäologie und Geschichte. Es ist somit nicht ganz ausgeschlossen, dass ich heute dank Dr. Jones als Historiker junge Menschen für Geschichte zu begeistern versuche (wenn auch ohne Hut und Peitsche, da sich letzteres angeblich nicht mit der Schulordnung vereinbaren lasse).
Das Star Wars Fieber wurde bei mir erst 1997 so richtig entfacht, als die alte Trilogie als Special Edition den Weg zurück ins Kino fand. Eines wurde damals aber ein für alle mal klar: Han Solo ist sehr viel cooler als dieser Jungjedi Luke – und der Millenium Falcon ist selbstverständlich die schnellste Schrottmühle in sämtlichen Universen.
Mein SWGOH-Name RenSolo ist folglich eine Kombination meines Vornamens «Renato» und Han’s «given name». Mit dem finsteren Kylo Ren habe ich hingegen wenig gemein (höchsten mal einen Ausraster, wenn’s in der Arena wieder mal gar nicht läuft…).
«Solo» passt eigentlich nicht so ganz zu meinem Wesen: ich bin durch und durch Familienmensch. Meine Frau und ich haben eine Tochter und zwei gezähmte Loth-Katzen. Mein Bestreben unserem Kind (Jg. 2011) die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen, hat dazu geführt, dass unsere kleine Rey (ob sie wohl wirklich so heisst?) ein wandelndes Star Wars Lexikon ist. Erziehungstipp: man beginnt im Kindergartenalter mit den Lego Star Wars Filmen, vermittelt dann «Rebels», greift aufbauend zu «Clone Wars» bevor die Ausbildung mit den Spielfilmen vollendet wird. Dass das Kind die Ewoks «süss» nennt, ist bei Kindern anfänglich zu tolerieren. Eine Stärkung der Tochter-Vater-Bindung kann auch durch das gemeinsame Zusammenbauen von Lego Star Wars Modellen erzielt werden. Die Bindungs-Pflege zwischen mir und Rey (nein, meine Tochter heisst nicht wirklich so) hat dazu geführt, dass wir das vermutlich grösste private Lego Star Wars Museum südlich von Legoland aufgebaut haben. Meine Frau begeistert sich zwar weder fürs Museum noch für SWGOH, aber immerhin liess sie sich schon in ein Leia-Kostüm stecken (nein, es war leider nicht das Bikini-Kostüm aus Return of the Jedi…).
SWGOH spiele ich seit Oktober 2018. Dies weil meine Tochter zum einen immer weniger Hilfe beim Legobauen zuliess, zum anderen weil ich einschlägige Star Wars Konsolengames schon durchgespielt hatte. Im April 2020, ich war vielleicht bei ca. 1,6 Mio. GP, stiess ich bei der Suche nach Spieltutorials auf die Page eines «Nebelreichs». Dort blieb ich v.a. an den Texten eines gewissen «Heroman» hängen. Und genau dieser Heroman erhörte dann erfreulicherweise meine scheue Anfrage um Aufnahme in die Gemeinschaft der Nebulaner.
Im Nebelreich fühlte ich mich längere Zeit sehr wohl. Anfangs 2020 begann ich jedoch zusehend zu hadern – einerseits mit meiner Rolle in einem allzu offensichtlichen «Cash-Cow-Game», andererseits mit dem stark expandierten Nebelreich. Im März 2020 musste ich dann in den Fernunterricht (auf den unsere Schulen nur rudimentär vorbereitet waren) und so verliess ich den Nebel.
Die «Solo-Zeit» erwies sich nicht nur in beruflicher Hinsicht als nötig, sondern half mir auch, meinen Kompass bezüglich Game und Nebelreich neu auszurichten – und so bat ich im Juli 2020 um Wiederaufnahme ins Nebelreich. Seither freue ich mich mit den Nebulanern über zahlreiche Erfolge, begrüsse es, dass das Nebelreich unter der Führung von Meister Frisy und unseren Offizieren zur Dimension und Stärke der Urgilde zurückfand, bangte im Herbst aber auch sehr um Heroman, unsere Integrationsfigur im Nebel.
Anfangs Januar 21 erreichte ich erstmals den ersten Platz in der Flugarena. Und auch wenn Han’s Millennium Falcon nur einen Platz in der Verstärkungslinie einnehmen konnte:
Ich war Pilot der schnellsten Schrottmühle des Universums!